Raus aus dem Perfektions-Korsett: Warum deine Texte atmen wollen (und wie du sie frei lässt)

Post vom 18. Januar 2025

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Verfasser: Nadja Bobik

Heu­te muss ich dir etwas Wich­ti­ges erzäh­len.
Es ist mir gera­de ein tie­fes Bedürf­nis, das aus mir her­aus­spru­deln zu las­sen, weil ich wie­der ein­mal mer­ke, wie oft wir krea­ti­ven Men­schen uns selbst in ein enges Kor­sett schnü­ren. Und kaum etwas wirkt läh­men­der als die­ser ewi­ge Drang nach Per­fek­ti­on, der in Wahr­heit gar nicht zu erfül­len ist.

Von Engpässen und engen Korsetts

Viel­leicht hast du das auch schon erlebt: Du schreibst einen Text, steckst dein Herz­blut hin­ein, arbei­test Stun­den, Tage, Wochen dar­an, feilst an For­mu­lie­run­gen und Satz­struk­tu­ren – nur um am Ende doch noch an hun­dert Stel­len Ver­bes­se­rungs­be­darf zu sehen. Und das nicht, weil du nicht phä­no­me­nal gut bist in dem, was du tust, son­dern weil die Muse mal wie­der von dem Kri­ti­ker in dei­nem Kopf über­tönt wird.

Plötz­lich sagt eine inne­re Stim­me: „Also hier passt das Wort nicht so ganz, und da könn­test du die Sze­ne noch stär­ker gestal­ten. Ach, und eigent­lich könn­test du doch das gan­ze Pro­jekt noch ein­mal über­ar­bei­ten.“ Und zack – ist er wie­der da, der Reflex, alles zu hin­ter­fra­gen, alles bes­ser machen zu wol­len. Ich ken­ne das nur zu gut.

Perfektion: Eine Illusion, die uns ausbremst

Wir schau­en stau­nend auf unse­re eige­nen Krea­tio­nen und wür­den so gern glau­ben, dass wir nun end­lich den per­fek­ten Satz, das per­fek­te Buch, die per­fek­te Sto­ry ablie­fern kön­nen. Aber je mehr wir dar­an her­um­schrau­ben, des­to eher ent­glei­tet uns das Gefühl für das Eigent­li­che. Denn Per­fek­ti­on ist eine Illu­si­on. Und doch nährt sie die­se stän­di­ge Selbst­kri­tik, die uns abver­langt, jedes Wort x‑fach zu polie­ren, bis am Ende … ja, bis am Ende gar nichts mehr von die­ser unge­bän­dig­ten Kraft übrig ist, die uns ursprüng­lich ange­trie­ben hat.

Gera­de habe ich mit jeman­dem geschrie­ben, des­sen Bücher ich sehr schät­ze. Sie sind auf einem unglaub­lich hohen Niveau, und trotz­dem will er alles noch tau­send­fach ver­bes­sern und zum hun­derts­ten Mal in Fra­ge stel­len. Er schlüpft qua­si immer wie­der in ein zu enges Kor­sett. Und so schnürt er sei­nen Ideen die Luft ab.

Doch kein see­len­vol­les Wesen kann leben, wenn es so hart kri­ti­siert wird.

Und dein krea­ti­ves Pro­jekt will leben, genau wie du auch!

Die eigene Tiefe darf atmen

Das Tra­gi­sche dar­an: Durch die stän­di­ge Kri­tik, die wir an uns und unse­ren Her­zens­pro­jek­ten üben, ent­zie­hen wir ihnen ihren frei­en, unge­zähm­ten Atem. Wir zim­mern sie in star­re For­men, in denen sie nie ganz leben­dig wer­den kön­nen. Krea­ti­vi­tät, die in ein zu enges Kleid gesteckt wird, fühlt sich irgend­wann wie ein gequäl­ter Schwan, der nicht so recht flie­gen kann, obwohl er es eigent­lich schon immer konnte.

Und ich glau­be, wir spü­ren alle, wie weh das tut – uns selbst und unse­rer See­le, die hier vol­ler Hin­ga­be ihren Aus­druck sucht. Ein Buch oder ein Text, der so tie­fe Ebe­nen berührt, braucht Raum, um sich zu ent­fal­ten. Er will nicht bis zur Unkennt­lich­keit nach­ge­bes­sert und poliert wer­den. Manch­mal schreit er sogar ver­zwei­felt: „Lass mich doch end­lich so sein, wie ich bin! Ich bin schon längst genug!“

Erkennst du dich mög­li­cher­wei­se in die­sem Auf­schrei wieder?

Warum es uns so schwerfällt

Die­ser Drang nach Per­fek­ti­on ist fest in uns ver­wur­zelt. Viel­leicht haben wir in der Schu­le gelernt, dass unse­re Auf­sät­ze feh­ler­frei sein müs­sen. Viel­leicht wur­den wir in unse­rer Kind­heit oft kri­ti­siert oder haben uns den Glau­bens­satz ange­eig­net, dass alles, was wir schrei­ben, rei­bungs­los „funk­tio­nie­ren“ muss. Und oft steckt dar­in der tie­fe Wunsch, aner­kannt und geliebt zu wer­den – oder zumin­dest nicht abgelehnt.

Doch dei­ne Ein­zig­ar­tig­keit zeigt sich gera­de in den Ecken und Kan­ten, in den klei­nen ver­meint­li­chen Unstim­mig­kei­ten und unper­fek­ten Stel­len. Denn genau dort lau­ern oft die größ­ten Schät­ze. Sie machen dich, aber auch dei­ne Tex­te authen­tisch, hau­chen ihnen Leben ein und las­sen sie zu see­len­vol­len Wesen wer­den, die dei­ne Leser tief berüh­ren können.

Die Würde deiner Worte

Wenn wir unse­re Tex­te wie leben­di­ge Wesen betrach­ten, dann spü­ren wir: Sie haben eine eige­ne Wür­de. Sie sol­len wach­sen, sich ent­wi­ckeln und strah­len dür­fen – ohne, dass wir sie stän­dig ver­don­nern, jetzt doch gefäl­ligst per­fekt zu sein. Denn wer legt über­haupt fest, was „per­fekt“ ist? Jeder Leser kommt mit sei­ner eige­nen Wahr­neh­mung und sei­ner eige­nen inne­ren Welt. Und was heu­te gefühlt passt, kann mor­gen schon ganz anders wirken.

Dei­ne Bücher und Tex­te sind Teil dei­nes schöp­fe­ri­schen Pro­zes­ses. Sie wol­len nicht tot­ge­glät­tet, son­dern immer wie­der aufs Neue geliebt und leben­dig sein.

Schluss mit dem ewigen Zweifeln

Lass dich also nicht vom Schat­ten der Per­fek­ti­on ersti­cken. Hör auf, dich selbst und dei­ne Tex­te end­los zu kri­ti­sie­ren. Erlau­be dir, die­se Unvoll­kom­men­heit zu umar­men, ja, sie viel­leicht sogar zu fei­ern. Denn dar­in liegt das wah­re Leben. Jede Zei­le ist ein kost­ba­res Puz­zle­teil dei­nes per­sön­li­chen Aus­drucks, und wer weiß – viel­leicht bleibt es gera­de durch klei­ne Ecken und Kan­ten unvergesslich.

Der wich­tigs­te Schritt ist, dir selbst (und dei­nen Tex­ten) Raum zum Atmen zu schen­ken. Es ist an der Zeit, dir die Frei­heit zu neh­men, dein See­len­werk zu ent­las­sen, ohne es bis aufs Blut zu kor­ri­gie­ren. Denn leben­di­ge Krea­ti­vi­tät will vor allem eines: flie­ßen, sich aus­deh­nen, Neu­es wagen und wachsen.

Wenn du dich danach sehnst, dein Schrei­ben tief­grün­dig zu erfor­schen und gleich­zei­tig die­se enge Idee von „Per­fek­ti­on“ end­lich los­zu­las­sen, dann mel­de dich gern bei mir. Gemein­sam fin­den wir Wege, wie du dei­ner authen­ti­schen Stim­me mehr Raum gibst und mit offe­nem Her­zen schreibst – so, wie es dein Wesen verdient.

Gera­de dann, wenn sich dei­ne Pro­jek­te müh­sam anfüh­len oder du das Gefühl hast, immer wie­der im Kreis zu lau­fen und ein­fach nicht vor­an­zu­kom­men, kann die Neu­ro­Gra­phik dir eine wert­vol­le Stüt­ze sein. Sie hilft dir, tief ver­wur­zel­ten Glau­bens­sät­zen auf die Spur zu kom­men, sie nach­hal­tig auf­zu­lö­sen und dei­nem krea­ti­ven Schaf­fen end­lich den Befrei­ungs­schlag zu verpassen.

Genau das lernst du in mei­nem Neu­ro­Gra­phik-Basis­kurs.

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